Samstag, 10. März 2012

Genau vor einem Jahr

Jetzt ist es morgens 8.05 Uhr am 11. 03. 2012. In Japan ist es 16.05 Uhr. Die Erde bebte dort vor gut anderthalb Stunden  vor einem Jahr.
Am heutigen Sonntag gibt es in unserem Dorf Rosenberg einen Gedenkgottesdienst in knapp 2 Stunden. Dazu habe ich die folgende Ansprache verfasst. Am Ende des Textes wird auf die heutigen Lesungen Bezug genommen. Die Stellen sind (falls jemand sie lesen möchte):
   Exodus 20, 1-17 (Zehngebote);
   Erster Korintherbrief  1, 22-25 (Christus als Gekreuzigter);
   Johannesevangelium 2, 13-25 ("Tempelreinigung")


Liebe Schwestern und Brüder im Herrn:
Heute ist es genau ein Jahr her, dass die pazifische Seite von Nordost-Japan von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und daran anschließend von einem gewaltigen Tsunami heimgesucht wurde, der unter anderem die Atomkraftwerke Fukushima Daiichi zerstört und dort zu einer Kernschmelze geführt hat. Wir alle haben wohl noch die schockierenden Fernsehbilder in Erinnerung, die auch in diesen Tagen wiederholt gezeigt werden. Unzählige Städte und die Dörfer entlang einer mindestens 600 km langen Küste wurden zerstört. Das entspricht etwa der Länge von Hamburg bis hierher. Von manchen Orten blieb nur ein riesiger Schrotthaufen übrig. 15,854 Menschen sind umgekommen, weitere 3,155 werden noch immer vermisst. Verletzt wurden an die 6,000 Menschen. 121,719 Häuser wurden vollkommen zerstört und 199,678 Häuser geschädigt.
Dieses sind die nüchternen Zahlen, aber dahinter stecken tragische Einzelschicksale. Mir persönlich blieb eine Frau von etwa 50 Jahren in Erinnerung, die mitten im vom Schutt übersäten weiten Gebiet ganz allein mit 2 Hunden morgens spazieren ging. Nur ein Kranwagen bewegte sich gespenstisch, sonst war alles wie ausgestorben. Mit Tränen in den Augen erzählte sie, dass ihr Haus verloren gegangen sei und sie lebe bei einer Bekannten, getrennt von ihrem einzigen Sohn, der sich knapp retten konnte aber als Schüler wegen der radioaktiven Gefahr 50km entfernt bei ihrer Schwester lebe. Sie habe in einer Fischfabrik gearbeitet, die auch zerstört worden sei. Nun hat sie weder Haus noch Job, und auch keine Perspektive. Beim Erzählen rang sie ständig um Fassung. Warum lebe ich noch ? So viele Bekannte und Nachbarn sind umgekommen, vermisst oder weit weg geflohen. Diese Frau ist ein Beispiel – aber manche hat es noch schlimmer getroffen – sie verloren oft die ganze Familie.
Nun ein Jahr danach sind die Trümmer und der Schutt einigermaßen beseitigt. Von wirklichem Wiederaufbau kann man aber eigentlich noch gar nicht reden. Denn nur 6% von den insgesamt ca. 22-millionen 530-tausend Tonnen Trümmern wurden bis jetzt endgültig verarbeitet und endgelagert. Man sieht überall riesige freie Flächen dort, wo einst Häuser und Fabriken standen. Die Menschen, die noch in Behelfshäusern leben, haben im nun endlich zu Ende gehenden besonders kalten Winter gefroren. Heute noch leben 343,935 Menschen außerhalb ihrer eigenen Häuser oder Wohnungen.
Ein besonderes Kapitel sind natürlich die Kernreaktorblöcke. Wegen der hohen Radioaktivität und der Unmenge an Schutt kommt man nicht gut voran mit der Beherrschung des Gaus. Auch wenn es offiziell heißt, dass eine gewisse Stabilität mit den niedrigen Temperaturen der Reaktoren erreicht worden sei, besteht eine immense Gefahr, dass das nächste starke Beben, das von den Wissenschaftlern in naher Zukunft mit 75%-iger Wahrscheinlichkeit erwartet wird, das stark beschädigte Gebäude des Reaktors 4 zum Einsturz bringen könnte, was wiederum zu unkontrollierbaren Kernreaktionen der dort gelagerten über 1000 Brennstäbe führen könnte. Die Folgen mag sich niemand vorstellen. Man entdeckt auch in der Entfernung von einigen hundert Kilometern sogenannte Hotspots, wo die Radioaktivität sehr stark ist. Denn sie wurde durch Wind weit getragen und hat sich besonders durch Niederschläge in Seen und Flüssen angereichert. Dies wird ein dauerhaftes Problem über viele Jahrzehnte bleiben. Zur Veranschaulichung dieser Problematik kann man eine im Freien stehende Steinstatue in Hiroshima nennen. Sie weist noch immer eine Strahlung von 0,80 Mikro-Sievert. Da z.B. in unserem Garten hier in Rosenberg die natürliche Strahlung einen Wert von weniger als 0,16 Mikro-Sievert aufweist, ist das mindestens das 5-fach des Normalwerts. Dabei ist die Atombombe nicht etwa vor ein paar Jahren explodiert sondern vor 67 Jahren. Außerdem war die in die Umwelt ausgestreute Cäsium-Menge bei der jetzigen Katastrophe in Fukushima das 168-fach der Hiroshima-Atombombe.
Trotz all dem kämpfen die Menschen im Nordost-Japan gegen dieses Riesenunglück unentwegt, auch wenn einige Menschen, besonders perspektivlose Bauern sich das Leben genommen haben. Viele haben eigene Familienmitglieder verloren, setzen sich aber für andere ein. Auch die Menschen in der Behinderteneinrichtung in Minami-Soma, etwa 23 km vom AKW entfernt, auf die ich den besonderen Schwerpunkt unserer Hilfe gelegt habe, bleiben dort standhaft, um den Behinderten beizustehen, die aus verschiedenen Gründen nicht wegziehen können.
Sie alle wurden dabei von den Menschen nicht nur aus allen Gebieten Japans sondern auch der ganzen Welt seelisch und materiell unterstützt. Auch unsere Initiative wurde von Ihnen hier in Rosenberg, in der ganzen Seelsorgeeinheit Adelsheim-Osterburken-Seckach, von meinen Freunden und Bekannten, sowie Kampfkunst-Schülern und -Schülerinnen in ganz Deutschland tatkräftig getragen. Dafür möchte ich Ihnen sehr herzlich danken. Es war eine überwältigende Hilfsbereitschaft. Ich danke Herrn Pfarrer Schneider für die unkomplizierte Bereitstellung des Pfarrkontos, der Volksbank Kirnau für die dreimaligen kostenlosen Überweisungen der Spendengelder nach Japan, und besonders Frau Brigitte Schlander für die viele Arbeit, vor allen Dingen mit der Erstellung der vielen Spendenbescheinigungen, für die sie ihre freie Zeit investiert hat.
Insgesamt sind bei uns 38,606.38 Euro gespendet worden. Ich konnte in den Städten Miyako, Shiogama bei Sendai, Soma und Minamisoma helfen. Mal bestand meine Arbeit in der Sortierung und Verteilung von Hilfsgütern, mal in der Reinigung von Häusern oder Obstplantagen und mal beim Transport von Möbeln. Abgesehen von der körperlichen Arbeit und der finanziellen Hilfe war m.E. der Beistand an sich wichtig, damit die Menschen nicht verzweifelten. Die Menschen waren sehr erfreut und dankbar, wenn sie erfuhren, dass ich aus Deutschland mit der Unterstützung von Deutschen gekommen bin. Anscheinend bin ich mit meinem fast 40-jährigen Aufenthalt ziemlich eingedeutscht. Denn eine Bäuerin sagte mir sogar, „Aber Sie sprechen so gut Japanisch“.

Nun, was ziehen wir aus diesen Ereignissen für Lehren? Eigentlich sehr viele.
Zuerst wird uns die Vergänglichkeit unserer Welt und des menschlichen Lebens vor Augen geführt – verbunden mit dem Nachdenken über unseren Lebensstil und unsere Verantwortung für unsere Welt und unsere Nachkommen. Zweitens, dass wir uns nicht auf unsere Technik voll verlassen dürfen und glauben, alles sei machbar. Drittens, dass wir uns miteinander solidarisieren sollten – natürlich besonders in solchen katastrophalen Situationen aber eigentlich auch im Alltag. Denn es müsste ja nicht sein, dass wir erst abwarten, bis eine Katastrophe hereinbricht, ehe wir uns gegenseitig beistehen.
So gesehen wird uns klar, wie grundlegend die Zehn Gebote, die wir in der ersten Lesung gehört haben, für uns Menschen sind. „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“, lautet das erste Gebot. Wir dürfen das Vergängliche wie Technik oder Reichtum nicht auf den Stand Gottes erheben als Götze. Wir sollten unsere Nächsten lieben, wie es der zweite Teil der Zehn Gebote als Verhaltenskodex gegenüber den Nächsten im Einzelnen anführt.
Für uns ist das Grundprinzip aber immer und letzten Endes Jesus als Offenbarung Gottes und Seiner Liebe. Der Gottes-Dienst im allgemeinen und das Gotteshaus im Speziellen darf nicht von den weltlichen Dingen überlagert werden, wie das heutige Evangelium zeigt. Aber es ist keine Kritik von oben herab. Es ist die Konsequenz der Liebe zu Gott, um deretwillen und auch unseretwillen er sich nicht scheut von den Machthabern gehasst, von der Masse aufgehetzt und ans Kreuz gehängt zu werden – als Narr wie Paulus schlussfolgert. Ja, das war der Weg Jesu, der auch unser Weg sein sollte. Gott der Vater wird uns führen auf diesem Weg trotz der Widrigkeiten und Katastrophen, die wir auf dieser Erde erleben. Denn unser Vertrauen ruht auf dem, der verkündet hat, „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus“. Amen.


Montag, 27. Februar 2012

Mehrere Spiegelartikel

Holger aus Mannheim hat mich freundlicherweise auf einige Spiegelartikel aufmerksam gemacht. Vielen Dank, lieber Holger:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,816466,00.html
In diesem Link erfährt man die psychologischen Probleme der Betroffen.

http://www.spiegel.de/thema/fukushima/
In diesem Link gibt es Artikel zwischen Dezember 2011 und Januar 2012

http://www.spiegel.de/flash/0,5532,28049,00.html
In diesem Link kann man den Verlauf der Ereignisse um Fukushima bis Dezember 2011 verfolgen.

Sonntag, 26. Februar 2012

Wiederaufbau

Eine Freundin meiner Frau, Theodora aus der Schweiz, hat freundlicherweise den folgenden Link weitergeleitet. Hier sieht man den Wiederaufbau im Tohoku als Vergleichsbilder (damals - heute) sehr klar.
Vielen lieben Dank, liebe Theodora!

http://news.nationalpost.com/2012/02/09/see-how-japan-has-rebuilt-in-the-11-months-sinc e-the-earthquake-and-tsunami/

Mittwoch, 22. Februar 2012

Spendenausgabe

Wie angekündigt ist hier die Statistik der Ausgaben der Spendengelder.


Japanhilfe Spendenstatistik

Unsere Aktion erbrachte insgesamt die Summe von: 35,380.54 Euro

Diese Summe wurde unter Ryusuke Okano, Tomokazu Mitsuhashi und Michael Daishiro Nakajima gleichmäßig geteilt, also jeder bekam Eindrittel davon.

Man darf heute vom Wechselkurs von etwa 100 JPY = 1 Euro ausgehen. Mein Anteil wäre dann etwa 1,179,351 JPY gewesen. Aber letztes Jahr war der Euro noch etwas stärker, so dass mein Anteil in Wirklichkeit 1,360,737 JPY betrug.
Außerdem habe ich von Herrn Rainer Holdt, der in Japan lebt, die Summe von 80,000 JPY überwiesen bekommen, die er und seine Freunde/-innen und Bekannten gespendet haben.
Ferner habe ich von einer anonymen Person aus Deutschland 50.- Euro im Briefumschlag nach Japan zugesandt bekommen. Diese Summe habe ich zu 5,750 JPY umgerechnet.

Die Gesamtsumme, die ich zur Verfügung hatte, betrug also:
1,360,737 + 80,000 + 5,750 = 1,446,487 JPY

Die Ausgaben sind:

an eine zufällig getroffene Dame, die ihr Haus verloren hat:     10,000
Unterwäsche für die Damen in Miyako:       39,000
Säfte, Wasser, Kekse für die Kindergärten in Soma und Minamisoma,
Kosmetikartikel für die Damen in Soma und Minamisoma:     44,978
Benzingeld:           15,076
6 Übernachtungen in Minamisoma und Shiogama:      26,572
an die Behinderten-Einrichtung in Minamisoma:    887,193
T-shirts-Kauf (5x) für die Hilfsaktion:       10,000
Teil der Korrespondenz-Gebühren:        10,000
Für die Waisenkinder in Soma:      100,000
Für einen Kinderhort in Minamisoma:     100,000
Für die Hilfsaktion der Stadt Soma:      100,000
11 x Überweisungsgebühren:           3,300
Geigerzähler für das Behinderten-Einrichtung in Minamisoma:    40,368
Für die Isobe-Grundschule in Soma:        60,000

Insgesamt 1,446,487 JPY

Die Flugkosten, das Essen, Geschenke als Dank für das Auto, manchmal Essen für die Mitfahrer und mehr als Zweidrittel der Korrespondenzkosten habe ich selber getragen.

Ryusuke Okano und Tomokazu Mitsuhashi verwendete die Spendengelder mehr für die Nahrungen und die Kleider. Beim ersteren ist der Anteil der Fahrtkosten wesentlich höher, weil er öfters und ohne Übernachtung von Kamakura nach Soma (einfach ca. 300 km) fuhr und noch fährt.

Die spätere Spende von zusätzlich 3191.12 Euro wird vom kath. Pfarramt Osterburken wieder nach Japan überwiesen. Diese Summe wird nicht mehr drei geteilt, sondern geht zu meinem ehemaligen Klassenkameraden Tomokazu Mitsuhashi, der zusammen mit den Mitgliedern der katholischen Kirchengemeinde von Mobara weiterhin sehr aktiv ist und mir immer wieder detailliert über seine Aktion berichtet. Z.Z. denkt er seine Aktion bis Yamada Machi südlich von Miyako zu erweitern, wenn der Frühling kommt. Denn im Winter können sie außer dem Verkauf einiger Produkte der Region nicht viel machen, weil die Verkehrssituation die private Aktion erschwert. Dieses Jahr gibt es viel Schnee in der Tohoku Region. Ich soll seinen herzlichen Dank Euch/Ihnen weitergeben.

Die evtl. noch zu erwartenden Spenden werde ich nach der Rücksprache mit Frau Schlander bei meinem nächsten Japanbesuch (August 2012) bar mitnehmen.

Allen Spenderinnen und Spendern noch einmal einen herzlichen Dank und „Vergelt's Gott“!

Viele liebe Grüße

Donnerstag, 16. Februar 2012

Verschiedenes

Hallo zusammen,

   obwohl es kaum Aufforderung kam, hat unsere Pfarramtssekretärin Frau Brigitte Schlander allen, die mehr als 50 Euro gespendet haben und deren Adressen wir herausgefunden haben, eine Spendenbescheinigung mit einem Dankesbrief mit den Unterschriften von Herrn Pfarrer Schneider und mir zugesandt. Sie hat die ganze Post in ihrer Freizeit erledigt. Vielen herzlichen Dank, liebe Brigitte! 
    Das Porto hat das Pfarramt übernommen. Auch hier vielen Dank! 
    Seit dem ist noch die Spende von insgesamt 3,191.12 Euro eingegangen. Vielen herzlichen Dank! Diese Summe wird wieder nach Japan überwiesen. Die Gesamtstatistik werde ich im nächsten Eintrag veröffentlichen.

   Dieses Jahr war der Winter in Japan sehr streng. Bei den Behelfshäusern sind manche Leitungen eingefroren, so dass mehrere Bewohner/-innen eine Weile kein Wasser hatten. Da man in Japan normalerweise keine Zentralheizung hat, froren sie auch besonders in diesen einfachen Häusern.

   Es gab kürzlich Unruhe, weil die Temperatur des Reaktors 2 des AKW Fukushima I in kürzer Zeit von ca. 45 °C auf mehr als 80 °C gestiegen ist. Aber zum Glück scheint es, dass ein Thermostat deffekt war. Denn zwei andere Thermostate zeigten die niedrigere Temperatur.

   Man hat festgestellt, dass an einigen Stellen, z.B. am Nord-Ost-Teil von Tokyo, die über 250 km vom havarierten AKW entfernt sind, der Cäsium-Wert sehr hoch ist (sogenannte hotspots). Das kommt daher, dass der radioaktive Niederschlag in den Fluss oder den See fällt, und der Cäsium entweder flussabwärts von überall her oder im See selbst gesammelt wird. So muss man jahrzehnte lang gegen die Radioaktivität kämpfen.

   Am 11. März ist das Ereignis ein Jahr her. Viele Wissenschaftler befürchten nun, dass innerhalb von 4 Jahren mit 70-prozentiger Sicherheit ein starkes Beben in oder südlich von Tokyo stattfinden wird. Hoffentlich ist das "nur" eine Statistik.....            

     Viele liebe Grüße           Michael Daishiro Nakajima

Montag, 16. Januar 2012

Spendenbescheinigung

Hallo zusammen,

   nach tagelanger Arbeit habe ich mithilfe meiner Frau endlich die Spenderlisten weitgehend mit Adressen versehen. Trotzdem sind einige Adressen nicht gefunden worden. Trotz des wiederholten Aufrufes habe ich keine Adressenangabe erhalten. Jedenfalls habe ich heute die Listen mit den Adressen an das Pfarramt Osterburken zugesandt. Ich kann nicht sagen, wie schnell es mit dem Fertigstellen und Zusenden der Bescheinigung geht wegen der beschränkten zeitlichen Kapazität des Pfarrbüros. Ich kann aus dem gleichen Grund nicht sagen, ob alle eine Bescheinigung bekommen können. Auf jeden Fall habe ich diejenigen Spender/-innen, die mehr als 100.- Euro gespendet haben, extra gelb markiert, damit sie kein großer Nachteil beim Finanzamt haben. Dies hat aber ganz und gar nicht damit zu tun, dass ich die kleinere Summe unterschätze. Manche Kinder haben z.B. 5.- Euro gespendet, und das ist ein großes Opfer für sie. Wir wissen ja alle vom Evangelium, dass Jesus über eine Witwe, die nur einige Cents in den Opferkasten hineingeworfen hat, sagte, dass sie am meisten gespendet hätte, weil sie alles gegeben hat, was sie hatte, während alle anderen etwas vom Überfluss geopfert hätten. Dies erwähne ich um ein eventuelles Missverständnis zu vermeiden, aber natürlich bin ich auch sehr dankbar für die großzügigen großen Spenden, die manche geleistet haben, angesichts der unbeschreiblichen Größen der Katastrophen.
   Jedenfalls bitte ich diejenigen, die auf die Bescheinigung hoffen, mit der Steuererklärung noch abzuwarten. Denn es gibt ja noch über drei Monate bis Ende der diesjährigen Frist.
   Von denjenigen, die etwas später - ich weiß nicht genau, weil die Eingangsdaten mir nicht bekannt sind, aber schätzungsweise nach Juli - die Spende überwiesen haben, bekomme ich noch eine Liste.

   Beim Durchstudieren der Listen kam mir wieder ein großes Gefühl des Dankes auf. So viele Menschen haben meine Aktion unterstützt. Vielen herzlichen Dank noch einmal! Ihr alle sollt einen reichen Segen Gottes erhalten, dafür bete ich bei Gott - und die Meisten von Euch wisst, dass ich nicht nur so sage.
   Diejenigen, die extra notiert haben, dass das Geld an Ryusuke Okano gehen soll, können sicher sein, dass er mehr als zehnfach der Gesamtsumme dieser Wünsche erhalten hat.

   Die Endabrechnung des Spendenteils, den ich zur Fügung hatte, wird erst dann veröffentlicht, wenn der Restbetrag, der in das Konto des Pfarramtes Rosenberg eingegangen ist, nach Japan überwiesen sein wird.

   Viele liebe Grüße          Michael Daishiro Nakajima

Dienstag, 10. Januar 2012

Neujahr

Hallo miteinander,

   es sind zwar schon 10 Tage vergangen in diesem Neuen Jahr, möchte aber Euch/Ihnen allen ein gutes, möglichst gesundes und entwicklungsreiches Jahr mit Gottes Segen wünschen.
   Zu Weihnachten hat Frau Kori der Behinderten-Einrichtung in Minamisoma mir geschrieben, dass sie eine Familie besucht hat, die in einem kleinen Behelfshaus wohnt. Sie war deprimiert angesichts der Lage der Menschen, die in diesem engen, schlecht beheizten Raum leben müssen.
   Und heute habe ich eine eMail bekommen vom stellvertretenden Rektor der Mittelschule in Minamisoma. Es sind zwar 60 % der Schülerinnen und Schüler zurückgekommen, sie konnten wieder in ihr Schulgebäude zurückkehren, und der Sportunterricht kann 3 Stunden pro Woche draußen stattfinden, aber sie leben noch immer in unsicherem Gefühl vor der unsichtbaren Gefahr. Denn die radioaktive Verseuchung erfasste die Luft, das Wasser, den Boden, die Gebäude und die Bäume. Auch das Mensa-Essen muss genau untersucht werden.
   So ist die Situation danach. Obwohl die Spendengelder, die ich von Euch/Ihnen erhalten habe, praktisch schon aufgebracht sind, kann ich noch etwa 3 Monate lang jedesmal ca. 1000 Euro an Minamisoma überweisen, weil ich noch Spendengelder habe, die ich in Japan von meinen ehemaligen Klassenkameraden gesammelt habe.

   Nun möchte ich Euch/Sie noch einmal aufrufen, mir die Adresse zu schicken für die Spendenbescheinigung. Ich bin eifrig dabei die Adressen zu finden, weil ich möglichst vielen Spenderinnen und Spendern als Dank eine Quittung schicken möchte, obwohl - wie früher geschrieben - die Spenden unter 200 Euro mit einer Kopie des Bankauszuges vom Finanzamt akzeptiert werden. Meine eMail-Adresse lautet: nakajima(at)shinkirengo.de Bitte (at) mit @ ersetzen. Ich bräuchte noch die Spendensumme und das Überweisungsdatum. Vielen Dank      Mit herzlichen Grüßen