Von der Einrichtung für die Behinderten in Minami-Soma haben wir ein Dankeschön mit den 10 schönen Stoff-Lesezeichen erhalten, die sie selbst hergestellt haben. Normalerweise verkaufen sie die Lesezeichen. Diesmal haben sie sie uns als ein Dankeschön geschenkt. Ich werde sie einigen "Hochverdienten" verteilen.
Übrigens haben inzwischen die Stadt Soma, der Kinderhort in Minami-Soma und das Behindertenwerk in Minami-Soma, je 100,000 Yen von uns erhalten. Auch von der Stadt Soma und dem Kinderhort in Minami-Soma haben wir ein Dankschreiben und eine Quittung erhalten. Wie gesagt werde ich das Hauptgewicht meiner Hilfsaktion auf Minami-Soma legen, während Ryusuke Okano sich auf Soma und Tomokazu Mitsuhashi sich auf Miyako konzentrieren.
Die zweite Überweisung, die Frau Brigitte Schlander durchgeführt hat, betrug 12,800 Euro = 1.406.080 Yen und ist mittlerweile in Mobara angekommen. Vielen herzlichen Dank!
Freitag, 29. Juli 2011
Mittwoch, 27. Juli 2011
Sammel-Nachrichten aus Japan, Mi. 27. 07. 2011
Nach Berichten von Yomiuri-Online (Zeitung) hat sich die Fukushima-Präfektur entschieden, alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren (betrifft etwa 360,000 Personen) lebenslang bezüglich der Jod-Werte der Schilddrüse per Ultraschall zu überprüfen. Auch diejenigen, die nach der Atomkatastrophe die Präfektur verlassen haben, werden untersucht. Nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl gab es - wie bekannt – eine erhebliche Zunahme an Schilddrüsen- Krebserkrankungen bei jungen Menschen.
In Fukushima hat man festgestellt, dass insgesamt 865 verseuchte Rinder von 43 Bauernhöfen in andere Präfekturen exportiert wurden. Sie hatten radioaktiv belastete Reishalme gefressen. Auch von weiteren 15 Höfen stehen 318 Rinder im Verdacht, kontaminiert zu sein. Dies lässt sich aber nicht eindeutig klären, weil dort kein Reisstroh mehr zur Untersuchung übrig ist. Reisstroh gilt als belastet, wenn es mehr als 300 Becquerel pro kg aufweist (Zerfall von mehr als 300 Atomen / kg pro Sekunde. Becquerel zeigt die Aktivität der Strahlung an). Das Fleisch der betroffenen Rinder wurde teils schon verzehrt, teils liegt es in Kühlhäusern. Die Bauern fordern Entschädigung. Tepco sowie der Staat planen es aufzukaufen und zu vernichten. Die Bauern fordern außerdem verständlicherweise Entschädigung wegen des starken Rückgangs des Fleischverkaufs.
Die notwendigen Geldsummen für die Beseitigung der Trümmer (600 km Küste), die Umsiedlung der Betroffenen, den Wiederaufbau, die Entschädigungen und den dauerhaften Kampf gegen die Strahlung steigen auf unvorstellbare Höhe. Ratingsagenturen stufen die Kreditwürdigkeit Japans auf das gleiche niedrige Niveau wie Griechenland.
Da der Strommangel herrscht, darf man die Klimaanlage erst ab 28 Grad Celcius aufwärts einschalten, so dass man auch bei der Arbeit im Gebäude unter der feuchten Hitze leidet - erst recht draußen bei über 30 Grad. Es ist fast makaber, dass man dem kühlenden Taifun dankbar ist.
Übrigens geht unsere Spendenaktion bis Weihnachten 2011. Dann hätte Japan das Gröbste gemeistert, obwohl es auch darüber hinaus enorme Geldsumme mit Sicherheit gebrauchen wird. Vielen herzlichen Dank noch einmal für viele ermunternde Worte und Aktionen, sowie für die bisherige und auch für die kommende Spende schon im Voraus!
Mit lieben Grüßen Michael Daishiro Nakajima
(Kto. des kath. Pfarramtes: Kt.-Nr. 16250, Volksbank Kirnau, BLZ 674 617 33, "Japanhilfe")
Sonntag, 24. Juli 2011
Berichterstattung mit den Bildern in Rosenberg
Am Mo. 25. 07. 2011 ab 19.30 Uhr berichte ich im Festsaal des Rosenberger Rathauses über meine Aktivitäten und die gegenwärtige Situation in Tohoku mit den Bildern. Fast alle Bilder wurden aber schon in diesem Blog veröffentlicht. Die Veranstaltung ist deswegen besonders für diejenigen gedacht, die keine Internet-Möglichkeit haben, obwohl auch diejenigen, die die Bilder bereits gesehen haben, selbstverständlich sehr willkommen sind. Mit freundlichen Grüßen M. D. Nakajima
Montag, 11. Juli 2011
Die gegenwärtige Lage in Tohoku
Es sind genau 4 Monate verstrichen seit der verheerenden Katastrophe im Nordosten Japans. In Deutschland hört man fast nichts mehr davon. Die Lage dort ist aber immer noch kritisch. Auf der einen Seite gibt es positive Entwicklungen, wenn es um den Wiederaufbau geht, auch wenn dieser nur langsam vonstatten geht. Auf der anderen Seite spürt man die bedrohlichen Folgen der havarierten Atomreaktoren.
1) Wiederaufbau: eigentlich gibt es hier nur bezüglich der vorläufigen Fertighäuser Fortschritte. Bis jetzt haben mehr als 60 % der Flüchtlinge in solche Häuser einziehen können, in denen Elektroherd, Kühlschrank und Waschmaschine zur Verfügung gestellt wurden. Alles andere müssen die Leute selber anschaffen. Immerhin müssen die Opfer dann nicht mehr im Sammellager leben. Aber mit diesen Fertighäusern gab und gibt es manche Probleme. Erstens war es nicht einfach einen passenden Ort zu finden, um sie zu bauen. Zum Teil mussten schulische Sportanlagen geopfert werden. Manche Häuser mussten von der Ortschaft weit entfernt gebaut werden, so dass die soziale Anbindung an den Ort, wo die Menschen bis dahin gelebt haben, abgeschnitten wurde.
Mit dem eigentlichen Wiederaufbau ist es noch nicht so weit. Ein Küstenstreifen in der Länge der Strecke Hamburg - Heidelberg etwa wurde vernichtet. Die Überreste der vernichteten Gebäude kann man unmöglich innerhalb von 4 Monaten beseitigen. Vom Wiederaufbau kann man vorläufig nur träumen. Es muss auch genau untersucht werden, wo überhaupt wieder gebaut werden darf. Es muss auch geklärt werden, wer wieviel Prozent der Kosten übernimmt: Staat, Präfekturen (Iwate, Miyagi, Fukushima, Ibaragi, Chiba) und Städte. Bis jetzt will der Staat 3/4 zahlen. Aber auch nur 1/4 ist für die Präfekturen eigentlich zu hoch, wenn man an die immensen Schäden denkt.
2) Radioaktivität: auf der einen Seite ist sie nach neuesten Messungen im großen Umkreis um das AKW Fukushima I leicht gesunken. Aber es entstanden sogenannte hotspots, wo die Radioaktivitätswerte sehr hoch sind, auch 200km vom AKW entfernt. Man redet auch nicht nur vom "melt down" der Kernstäbe sondern vom "melt through". Das heißt, dass das Kernmaterial nicht nur zusammen geschmolzen am Boden des Behälters liegt, sondern dass es den Boden des Behälters durchbrochen hat und in die Erde gelangt ist. Auch die enorme Menge des verseuchten Wassers konnte man bis jetzt nicht genügend reinigen, während ständig neues anfällt, weil die Reaktoren ununterbrochen mit Wasser gekühlt werden müssen.
Auch Minamisoma, worauf ich meine Hilfsaktion konzentriere, leidet zunehmend, während es am Anfang hieß, dass die Radioaktivitätswerte trotz der großen Nähe zum AKW Fukushima I verhältnismäßig niedrig waren.
In der gestrigen Nachricht habe ich gelesen, dass manche (die Alten, die Behinderten) die Umsiedlung nicht gut ertragen. Es gab schon mehrere Fälle von "Tod durch Vertreibung".
Man kann also noch nicht eine eindeutige positive Tendenz feststellen. Japan muss weiterhin kämpfen. Obwohl sehr viele Deutsche von der Niederlage ihrer Frauenfussball-Mannschaft gegen Japan betrübt wurden, was ich sehr gut verstehe, sollten sie sich etwas mit dem Gedanken trösten, dass der Sieg der "Nadeshiko" Mannschaft den verletzten Seelen von Tohoku nicht wenig zu Gute kommt. Die deutschen Fussballfrauen werden bald wieder aufstehen und wieder Erfolg haben, aber die über 20,000 Verwandten, FreundInnen und gute Bekannten der Menschen in Tohoku, die der Tsunami verschluckt hat, stehen nicht mehr auf!
Wir möchten unsre Unterstützung auch weiterhin fortsetzen, daher sei das Spendenkonto hier nochmals genannt: Volksbank Kirnau, BLZ 674 617 33, Konto des katholischen Pfarramts in Rosenberg, Kto.-Nr.
16250, Stichwort "Japanhilfe". Ich danke allen noch einmal sehr herzlich, die durch Spenden oder in irgendeiner anderen Form meine Aktion unterstützt haben und unterstützen werden.
1) Wiederaufbau: eigentlich gibt es hier nur bezüglich der vorläufigen Fertighäuser Fortschritte. Bis jetzt haben mehr als 60 % der Flüchtlinge in solche Häuser einziehen können, in denen Elektroherd, Kühlschrank und Waschmaschine zur Verfügung gestellt wurden. Alles andere müssen die Leute selber anschaffen. Immerhin müssen die Opfer dann nicht mehr im Sammellager leben. Aber mit diesen Fertighäusern gab und gibt es manche Probleme. Erstens war es nicht einfach einen passenden Ort zu finden, um sie zu bauen. Zum Teil mussten schulische Sportanlagen geopfert werden. Manche Häuser mussten von der Ortschaft weit entfernt gebaut werden, so dass die soziale Anbindung an den Ort, wo die Menschen bis dahin gelebt haben, abgeschnitten wurde.
Mit dem eigentlichen Wiederaufbau ist es noch nicht so weit. Ein Küstenstreifen in der Länge der Strecke Hamburg - Heidelberg etwa wurde vernichtet. Die Überreste der vernichteten Gebäude kann man unmöglich innerhalb von 4 Monaten beseitigen. Vom Wiederaufbau kann man vorläufig nur träumen. Es muss auch genau untersucht werden, wo überhaupt wieder gebaut werden darf. Es muss auch geklärt werden, wer wieviel Prozent der Kosten übernimmt: Staat, Präfekturen (Iwate, Miyagi, Fukushima, Ibaragi, Chiba) und Städte. Bis jetzt will der Staat 3/4 zahlen. Aber auch nur 1/4 ist für die Präfekturen eigentlich zu hoch, wenn man an die immensen Schäden denkt.
2) Radioaktivität: auf der einen Seite ist sie nach neuesten Messungen im großen Umkreis um das AKW Fukushima I leicht gesunken. Aber es entstanden sogenannte hotspots, wo die Radioaktivitätswerte sehr hoch sind, auch 200km vom AKW entfernt. Man redet auch nicht nur vom "melt down" der Kernstäbe sondern vom "melt through". Das heißt, dass das Kernmaterial nicht nur zusammen geschmolzen am Boden des Behälters liegt, sondern dass es den Boden des Behälters durchbrochen hat und in die Erde gelangt ist. Auch die enorme Menge des verseuchten Wassers konnte man bis jetzt nicht genügend reinigen, während ständig neues anfällt, weil die Reaktoren ununterbrochen mit Wasser gekühlt werden müssen.
Auch Minamisoma, worauf ich meine Hilfsaktion konzentriere, leidet zunehmend, während es am Anfang hieß, dass die Radioaktivitätswerte trotz der großen Nähe zum AKW Fukushima I verhältnismäßig niedrig waren.
In der gestrigen Nachricht habe ich gelesen, dass manche (die Alten, die Behinderten) die Umsiedlung nicht gut ertragen. Es gab schon mehrere Fälle von "Tod durch Vertreibung".
Man kann also noch nicht eine eindeutige positive Tendenz feststellen. Japan muss weiterhin kämpfen. Obwohl sehr viele Deutsche von der Niederlage ihrer Frauenfussball-Mannschaft gegen Japan betrübt wurden, was ich sehr gut verstehe, sollten sie sich etwas mit dem Gedanken trösten, dass der Sieg der "Nadeshiko" Mannschaft den verletzten Seelen von Tohoku nicht wenig zu Gute kommt. Die deutschen Fussballfrauen werden bald wieder aufstehen und wieder Erfolg haben, aber die über 20,000 Verwandten, FreundInnen und gute Bekannten der Menschen in Tohoku, die der Tsunami verschluckt hat, stehen nicht mehr auf!
Wir möchten unsre Unterstützung auch weiterhin fortsetzen, daher sei das Spendenkonto hier nochmals genannt: Volksbank Kirnau, BLZ 674 617 33, Konto des katholischen Pfarramts in Rosenberg, Kto.-Nr.
16250, Stichwort "Japanhilfe". Ich danke allen noch einmal sehr herzlich, die durch Spenden oder in irgendeiner anderen Form meine Aktion unterstützt haben und unterstützen werden.
Mittwoch, 6. Juli 2011
Kollekte für Japan
Am So. 03. 07. 2011 fand wieder ein ökumenischer Gottesdienst anlässlich des Sportfestes in Rosenberg statt. Die diesjährige Kollekte war für die Japanhilfe bestimmt. Obwohl viele TeilnehmerInnen schon großzügig gespendet hatten, kamen insgesamt 550 Euro zusammen. Herzlichen Dank für diese Spende. Wie immer wurde die Summe in das Konto des kath. Pfarramtes eingezahlt und wird bald zusammen mit anderen Spenden nach Japan überwiesen werden.
Eigentlich sollte ich an diesem Tag wegen des Aikido-Seminars in München sein, aber am Samstag habe ich eine Magengrippe eingefangen, so dass ich zu Hause geblieben ist. Da es am Sonntag morgen einigermaßen gut ging, habe ich am Gottesdienst teilgenommen und konnte am Anfang dessen kurz über die Lage in Tohoku berichten.
In diesem Zelt fand der Gottesdienst statt.
Freitag, 1. Juli 2011
Benefiz-Konzert
Es war ein großer Erfolg. Herr Prof. Kalman Irmai und die Familie Böhm haben einen wunderschönen Liederabend gestaltet, dessen Vielfalt wie schon im hier veröffentlichten Programm zu ersehen war. Es war eine Premiere, dass drei Profi-Sängerinnen und -Sänger der Familie Böhm öffentlich zusammen gesungen haben. Ihre Gesangskraft, Harmonie und gekonnte schauspielerische Einlagen kamen sehr gut beim Publikum an. Obwohl es nur 2 Abende vorher im gleichen Raum ein Konzert gab, das sehr gut besucht war, kamen genauso viele Zuhörer/-innen auch an diesem Sonntag, 26. 06. 2011, in den künstlerisch hochwertigen Ausstellungsraum von Frau Ute Ammermann, die ihn wie immer gerne zur Verfügung gestellt hat. Wir danken allen oben genannten Herrschaften für diesen schönen Abend und ihren großartigen Einsatz. Ein herzlicher Dank gilt auch Herrn Ekkehard Brand, Bürgermeister a. D. in Seckach, für seinen organisatorischen Einsatz, sowie Herrn Dr. Johann Cassar, dem Leiter des Kinderdorfs Klinge, für seine Medien-Assistenz. Am Ende des Konzerts habe ich nämlich unter Mithilfe von meiner Frau Susanne per Powerpoint über meine Hilfsaktion in Tohoku berichtet. Es kam eine stolze Einnahme von 765.- Euro für die Japanhilfe.
Von links: Prof. Kalman Irmai (Piano), Lisa Böhm (Sopran), Prof. Bernhard Jäger-Böhm (Bass-Bariton), Regine Böhm (Mezzosopran) zusammen mit M. D. Nakajima
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